von Herbert Weinert
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08 Feb., 2024
Einfach kalt lässt Arne die Geschichte der kleinen Pia aus Teterow nicht. Der 14-Jährige macht sich so seine Gedanken und weiß, wie gut er es hat, dass er jede Woche mit seinem Schläger in die Turnhalle gehen und Tennis spielen kann. Er finde es traurig, dass schon eine Siebenjährige mit Krebs zu tun hat. „Und sie das volle Leben noch nicht erleben kann“, meint er. In der Trainingsgruppe haben sie darüber gesprochen. Es geht allen sehr nahe. Eigentlich hatte ihre Trainerin die Nordkurier-Beiträge gelesen und das Thema bei den Jugendlichen angeschnitten. „Wir alle haben gedacht, wir müssen etwas machen, wenn ein 7-jähriges Mädchen aus der Nachbarstadt so krank ist“, sagt Marina Päper. Als Tennisabteilung des Turn- und Sportvereins Malchin (TSV) wollen sie deshalb für die Aktion „Krebshilfe für Pia“ 100 Euro spenden, aber nicht nur. Sie möchten der Teterowerin auch eine kleine Freude machen und ihr eine Tennis-Kluft mit weißem Röckchen und schwarz-weißem T-Shirt schenken. Das soll ein Zeichen von ihnen sein, dass sie an das tapfere Mädchen denken. „Vielleicht können wir damit ein bisschen Kraft zusprechen, dass sie ihren langen Weg schafft“, meint Co-Trainierin Arite Rosich. „Es geht nicht ganz an einem vorbei.“ Sie und auch Marina Päper kommen aus dem sozialen Bereich. Die eine arbeitet im Krankenhaus Malchin, die andere als Sozialarbeiterin in der Außenstelle Demmin des Regionalen Berufsbildungszentrums Neustrelitz. „Und wir sind selbst Eltern, fühlen sehr mit“, so Päper. Sie wisse, wie teuer Hilfsmittel sind und was es bedeutet, isoliert in einem Krankenhaus zu liegen. Dass auch ihre Tennis-Schützlinge, alle 13 bis 15 Jahre alt, gleich helfen wollten, freut sie besonders. Ein Pokal für den Mut des Mädchens Das Mädchen habe es schon schwer genug, da sei es eine tolle Sache, wenn ihr Wünsche erfüllt werden sollen, meint Ole (15). Er finde die Aktion gut, die ins Leben gerufen wurde. „Es ist gut, dass sich viele Menschen um sie sorgen“, sagt indes der 14-jährige Gregor. „Ich glaube fest daran, dass sie weiterlebt und es schafft.“ Das wünscht auch Emmy (13) ihr. Es sei schön, dass so viele spenden wollen. So könne man ein bisschen dafür tun, dass Pia das Leben so schön wie möglich gemacht werden kann. „Heute ist alle teuer.“ Maxim (14) indes hofft, dass noch viele weitere Menschen die Familie unterstützen. „Ich finde es gut, dass wir als Verein helfen und spenden“, sagt er. „Das bewegt die Kinder“, hat Arite Rosich festgestellt. „Wenn man helfen kann, ist das schön, und wenn es ein kleiner Beitrag ist“, sagt sie. Für ihren Mut, wie tapfer die 7-Jährige die Behandlungen erträgt, wollen die Trainerinnen ihr zudem einen Pokal überreichen. „Vielleicht freut sie sich darüber.“ Seit 32 Jahren spielen Marina Päper und Arite Rosich Tennis. Jetzt geben sie ihre Erfahrung an Jugendliche weiter. 15 Nachwuchsspieler hat die Tennisabteilung des TSV, insgesamt zählt sie rund 40 Mitglieder. Wegen Corona können sie nur in kleinen Gruppen trainieren. Die eine komme dienstags ab 16 Uhr, die andere dann um 17.15 Uhr. Bei Turnieren spielen sie gegen Friedland, Demmin und Teterow. Die nächste Einladung haben sie für den 4. Dezember in Friedland.